Furka
Bis zum Beginn unseres Jahrhunderts war die Furka der längste
befahrbare Schweizer Pass. von der Passhöhe auf 2431
Metern entdeckte der Blick Richtung der Urkantone das
Urseren-Gebiet von Realp bis nach
Andermatt. In der entgegengesetzter
Richtung schweift er über das Wallis. Aber am Horizont zeichnet
sich eine herrliche Kette von Schneebergen ab: das Weisshorn,
die Mischabelgruppe und sogar das
Matterhorn. Das Auto hat
Sitten und Gewohnheiten verändert. So sind denn auch jene
Touristen nicht sehr zahlreich, die vom Furkagipfel über
malerische Pfade, die eine stets wechselnde, aber immer
grandiose Landschaft freigeben, zum Grimselgipfel wandern.
Der Marsch dauert rund drei Stunden und führt mitten durch
ein Paradies der Flora und der Fauna. Sobald die
Grimselstrecke, an der ständig Verbesserungen vorgenommen
werde, von ihrem Schnee befreit ist, setzt ein intensiver
Autoverkehr ein. Die Strasse, die Oberwald (Wallis) mit
Hospental (Uri) verbindet, misst 37.5 Kilometer. Sie wurde
von 1863 bis 1867 erbaut Die Breite schwankt zwischen 4,5
und 6 Metern. Das Gefälle beträgt maximal 11%. Der Grossteil
der Kurven wurde beträchtlich ausgebaut. Die Reisebusse, die
zur Sommerzeit die Strasse überfluten und die aus allen
Teilen Europas kommen, können sich gefahrlos kreuzen, ohne
Verstopfungen zu verursachen. Von
Brig – 680 Meter -, dem
Wachposten des Gomses, bis
Andermatt – 1444 Meter – misst die
Strecke 84 Kilometer, aber von Gletsch – 1762 Meter -, dem
eigentlichen Ausgangspunkt der Passstrasse, bis
Andermatt
sind es nur 31,7 Kilometer. Die westlichen und die östlichen Furkahänge sind nur rund zwanzig Kilometer lang. Im Jahre
1878 hat die Post 2000 Reisende zwischen
Brig und
Andermatt
befördert. Fünfzig Jahre später lag ihre Zahl bei 20000.
Heute wird die Furka – nicht zuletzt auch dank der
Furka - Oberalp - Nostalgie
Bahn und dem dichten Privatverkehr und
der gut ausgebauten Passstrasse – von mehr als 250000
Personen im Jahr überquert. Auf Walliser Seite, zwischen Gletsch und dem höchsten Punkt des Tals, bietet sich ein
prachtvolles Panorama, dessen markantester Punkt der
Rhonegletscher ist, aus dem der Fluss
Rhone entspringt, der sich
dann irgendwo in den Gewässern des Mittelmeeres verliert. Die
Gletscherzunge, die vor anderthalb Jahrhunderten beinahe das
Hotel Gletsch leckte, hat sich bis auf die Höhe des Hotels
Belvédère (ein Besuch der
Eisgrotte im
Rhonegletscher
dort sollten Sie sich nicht entgehen lassen) zurückgezogen. Während das Goms etwa 100 Zentimeter
Niederschläge pro Jahr verzeichnet, betragen sie auf der
Passhöhe 2 Meter. Dieses von Schneegipfeln umrahmte Gebiet
gilt als eines der feuchtesten der Schweiz. Die Schneefälle
machen 50 bis 65% der Niederschläge aus.
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