Stille
Nacht, heilige Nacht
Stille
Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
schlaf in himmlischer Ruh'!
Schlaf, in himmlischer Ruh'!
Stille
Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kund gemacht,
durch der Engel Halleluja
tönet es laut von fern und nah:
Christ der Retter ist da!
Christ der Retter ist da!
Stille
Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb' aus deinem göttlichen Mund,
da uns schlägt die rettende Stund',
Christ, in deiner Geburt!
Christ, in deiner Geburt!
Das bekannteste deutsche Weihnachtslied
ist zum erstenmal zu Weihnachten 1818 in der kleinen St.Nikolaus-Kirche
in Oberndorf bei Salzburg erklungen. Joseph Mohr , der Dichter des
Textes, war Hilfspriester an dieser Kirche. Franz Gruber, der Komponist,
war Lehrer und Organist. Kurz vor dem Weihnachtsfest 1818 macht Joseph
Mohr dem Organisten den Vorschlag, gemeinsam ein Lied zu schaffen. Am
24. Dezember gibt er dem Musiker den Text mit 6 Strophen. Am selben
Abend tragen die beiden das Lied vor. Und zwar mit Gitarrenbegleitung
und Chor, denn die Orgel war schon vorher kaputt.
Eine Tiroler Sängergruppe erfährt den Text und trägt ihn nach
Deutschland. 1831 wird das Lied zum erstenmal ausserhalb der Heimat
gesungen. Andere Tiroler Sängergruppen nehmen es mit bis in die
Vereinigten Staaten von Amerika. 1840 singt man es in Hanover, kurze
Zeit danach in Berlin.Das Lied findet Eingang auch in die
protestantischen Liederbücher. Allerdings hat man die Verfasser, den
Dichter wie den Komponisten vergessen. Es dauert lange, bis die
Autorenschaft rekonstruiert ist.
Die Musikkenner behaupten von der Melodie, sie sei zu sentimental, zu
süss, und die Literaturkritiker haben den Text bis heute nicht
akzeptiert. Trotzdem ist das Lied schon in über 44 Sprachen übersetzt.
Es ist sogar in nicht christlichen Ländern verbreitet.
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