Der Advent und seine Geschichte

 

Es begann mit 23 Kerzen

So wie Weihnachtsbaum und Weihnachtsmann zum Weihnachtsfest gehören, möchten viele den Lichterkranz im Advent nicht missen. Er wurde im Jahr 1839 in Hamburg von dem Begründer der neuzeitlichen Diakonie, Johann Hinrich Wichern (1808-1881) sozusagen erfunden. Der evangelische Theologe hatte im von ihm gegründeten "Rauhen Haus", einer Anstalt zur Betreuung gefährdeter Jugendlicher, im Betsaal einen wagenradgroßen Holzkranz mit 23 Kerzen - vier großen weißen für die Sonntage und 19 kleinen roten für die Werktage bis Heiligabend - aufhängen lassen. Die brennenden Kerzen sollten den Sinn der Adventszeit symbolisieren: die Ankunft des "Lichtes der Welt", die Geburt Jesu Christi. 1860 wurde der Kranz, wiederum im Rauhen Haus, mit Tannenzweigen geschmückt. Das der Adventskranz inzwischen auf vier Kerzen abgespeckt wurde, dürfte praktische Gründe haben: In nur wenigen Wohnungen wäre genug Platz für einen Kranz mit 23 Kerzen, wie es das wichernsche Original haben müsste.                                   
                                                                  

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter bergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
bunt auf uns hernieder sah,
weiss sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist Du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen,
und wir sehen schon den Stern.

 

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