Vom Gornergrat zum Stockhorn

 


Vom Gornergrat zum Stockhorn

 

Morgens in der Früh geht es von Zermatt mit der berühmten Gornergratbahn  auf den rund 1500 Meter höher gelegenen Gornergrat. Mit innovativem Pioniergeist wurde die über neun Kilometer lange Gornergratbahn als erste elektrische Zahnradbahn der  Schweiz bereits 1898 nach zwei Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Auch das Hotel Kulm auf dem Gornergrat  ist bald 100 jährig und das höchstgelegene Hotel der Alpen. Eine Übernachtung in dieser Höhe ist durchaus lohnenswert, um Sonnenuntergang und Sonnenaufgang zu geniessen. Vor wenigen Jahren wurden beide Türme des Steinbaus mit  kuppeln versehen, von denen aus Wissenschaftler und Teleskopen das Weltall  erforschen. Der Gornergrat ist ein klassisches Ausflugsziel vieler Touristen. Die grosse Masse steigt aber meist nur zum nahe liegenden Aussichtspunkt hoch oder nimmt den Abstieg nach Zermatt unter die Füsse. Unvergesslich ist die Wanderung zum Stockhorn, die einen hautnah an das mächtige Monte-Rosa-Massiv bringt. Da die Stockhornbahn aus Spargründen nur von Januar bis Mitte April in Betrieb ist, im Sommer bleibt die gesamte Strecke vom Gornergrat bis aufs Stockhorn ganz eingestellt, muss der Weg in beiden Richtungen zu Fuss zurückgelegt werden, was bei dieser eindrücklichen Hochgebirgsszenerie aber keinerlei Nachteil bedeutet. Beim Hinweg am Morgen hat man stets den Monte Rosa und den Liskamm vor Auge und auf dem Rückweg geniesst man den Blick auf Mattehorn, Obergabelhorn, Dent Blanche, Zinalrothorn und Weisshorn. Die fast exotische Schönheit dieser Gipfel kommt nicht von ungefähr, denn das Gebiet des Monte Rosa wird geologisch von der gleichnamigen Decke bestimmt, einer der komplizierten, aber auch faszinierendsten Formationen der Alpen. Die Gneise und Granite der Monte-Rosa-Decke wurden während der Gebirgsbildung bis 60 Kilometer tief versenkt und es ist erstaunlich, dass gerade diese einst tiefsten Elemente heute mit dem Monte-Rosa-Massiv die höchsten Berge der Schweiz ausmachen. Die Erklärung: Während der Alpenbildung wurden die Gesteinsmassen durch Kollision von Afrika und Europa als Decken übereinander geschoben. Und je weiter südlich der Ursprungsort der Gesteine war, desto höher liegen sie heute im Deckenstapel der Alpen. So kommt es, dass diese Gipfel aus feinem, kristallinem Gneis des Afrikanischen Urkontinents aufgebaut sind. Die Wanderung ist aber noch von einem andern Naturphänomen begleitet: dem Gornergletscher. Mit einer Fläche von 60 Quadratkilometern ist er der zweitgrösste und mit einer Länge von 13 Kilometern der drittlängste Gletscher der Alpen. Er reicht bis zur Dufourspitze, dem höchsten Gipfel auf Schweizer Boden, der bereits 1855 zum ersten Mal bestiegen wurde. Wo Grenzgletscher und Gornergletscher  zusammenfliessen, ist das Eis 500 Meter mächtig. Dort bildet sich jedes Jahr im Frühjahr ein Gletschersee, der sich in der ersten Julihälfte unter dem Gletscher entleert und ein Hochwasser der Gornera verursacht. An diesem See kommt man vorbei, wenn man als Variante den Rückweg über den Stockhornpass und Gornergletscher zum Rotenboden wählt. Für diese Variante sind aber Seil und alpine Erfahrung notwendig.



Ausgangspunkt:
Gornergrat (3090 m. ü. M ), oberhalb Zermatts (1616 m. ü .M)
Mit öffentlichen Verkehr: MGB von Brig nach Zermatt, Gornergratbahn auf den Gornergrat. Mit Pw: Kantonsstrasse Lausanne/Brig -Visp, Ausfahrt Zermatt. In Täsch auf den Zug (alle 20 Minuten) nach Zermatt umsteigen, da die Bahn vom Gornergrat aufs Stockhorn nur von Januar bis Mitte April in Betrieb, erfolgt der Weg hin und zurück zu Fuss.

Wegbeschreibung:
Von der Bergstation der Gornergratbahn auf guten Weg über den Hohtälligrat bis zur Roten Nase. Von dort auf Wegspuren, immer der Gratkanne entlang, bis zum Stockhorn. Auf demselben Weg zurück.

Wanderzeit:
Gornergrat – Stockhorn: 4 Std.
Stockhorn –Gornergletscher- Rotenboden
(Variante): 3 Std.

Höhendifferenz:
500 Meter

 

 

 

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