Die
Eiszeiten
gehören
ins
Quartär,
die
letzte
geologische
Epoche.
Eis
überzog
mehrfach
und
über wechselnde Zeiträume
hinweg
Teile
der
Kontinente.
An
manchen
Stellen
erreichte
die
Eisschicht
eine
Dicke von
zwei oder
drei
Kilometern.
Die
heutigen
Gletscher
sind
recht
bescheidene
Überbleibsel
jener Gletscherströme, die für Jahrtausende die Zusammensetzung von Flora und Fauna sowie die Entwicklung
prähistorischer
Kulturen bestimmten.
Ein
Steigen
und
Sinken
des
Wasserspiegels
in
Meeren
und
Flüssen begleitete
Rückzug
oder Vorrücken
der
Gletscher.
Diese
Erscheinung
ist
leicht
zu
erklären,
wenn
man
weiss, dass
auf
Kontinenten
bei jeder
Vereisung
grosse
Wassermassen
mobilisiert
wurden.
Die
Erforschung
der
Fluss-
und
Meeresstrassen ermöglichte
es
den
Fachleuten,
das
genaue
Ausmass
dieser
geologischen Ereignisse
zu
bestimmen.
Man
weiss
heute,
dass
nicht
ein
beträchtliches
Absinken
der
Temperaturen zu
einer
Eiszeit
führte,
sondern
vielmehr die
merkliche
Zunahme
der
Niederschläge.
Der
Vorgang
ist
höchst
einfach.
Er
beginnt
mit
ausgiebigen
Schneefällen auf
den
höchsten
Gipfeln.
Dann
setzen
sich
diese
Schneemassen.
Sie
sind
dem
ständigen
Wechsel
von
Schmelze
am
Tag
und
nächtlichem
Gefrieren
ausgesetzt,
verwandeln
sich
zunächst
in
knolliges
Firneis,
sodann
in
eine kompakte
Eisschicht,
aus
der
schliesslich der
Gletscher
hervorgeht.
Es
wird
aus
Höhen
gespeist,
die
über
2300 bis
2500
m
liegen,
über
der heutigen
Grenze
des
ewigen
Schnees.
Die
Höhe
ändert
sich
je
nach
Gebiet,
denn
alles hängt
von der
Sonneneinstrahlung
und
der
Milde
oder
Strenge
des
Klimas
ab.
Eine
fortwährende
Versorgung
treibt
den
Gletscher
voran,
so
dass
er
sich
in
die
Ebene
hinab
ausdehnt,
in
unerbittlichem
Fluss,
der
erst
an
dem Tag aufhört,
an
dem
sich
die
klimatischen
Bedingungen
geändert
haben,
indem
entweder
die
Temperaturen
ungewöhnlich
stark
sinken
oder
allgemein
ansteigen.
Am
Oberlauf
des
Gletschers
finden
sich
schroffe
Firnblöcke und
erstarte
Wasserfälle.
Danach
mildert
sich
das
Gefälle
etwas
ab
,und
die
Gletscherzunge
kann
breit
in
den Talgrund
ausfliessen.
Der
Gletscher
führt
beträchtliche
Gesteinsmassen
mit
sich,
die
er
den
Bergen
entrissen
hat: Sand,
Kiesel,
Blöcke
von
manchmal
beeindruckenden
Ausmassen,
welche
die
Mittel-
und
Stirnmoränen
bilden. Einige
dieser
Blöcke
stürzen
in
Längs-
und
Querspalten
und
werden langsam
auf
den
Grund
des
Gletschers gezogen.
Zugleich
mit
den
Moränen
und
der
Gletscher
selbst schleifen
sie
den
Boden
der
Mulde
aus.
Die
aus
den
Alpen
zu
Tale
strömenden
prähistorischen
Gletscher
drangen
viele
Kilometer
in
die
Ebene
vor.
Als
sie
sich
zurückzogen,
hinterliessen
sie
prächtige
Findlinge, welche
die
Volksphantasie
beschäftigten.
Die
bereits
bestehenden
Täler
wurden
zu
weiten
Seebecken. Wasser
und
Eis
verrichteten
nicht
die
gleiche
Arbeit.
Das
Wasser
höhlte
den
Fels
tief
aus
und
verleiht
dem Tal
eine
V-Form.
Der
Gletscher
hingegen
trägt
geduldig
das
weiche
Gestein
ab,
verschont
jedoch
die
harten
Felsen
und
begnügte
sich
damit,
sie
zu
schleifen
und
zu
hobeln.
Er
formt
mehr
oder
weniger
tiefe,
elegante
Mulden;
sie
werden
überragt
von
zackigen
Graten,
in
deren
Schutz
sehr
häufig
kleine, kristallklare
Seen
schlummern.
Der
Gletscher
kümmert
sich
nicht
um
Hindernisse
–
er
überklettert
sie ohne
Schwierigkeiten.
Er
nutzt
Einkerbungen,
engste
Durchlässe
und
Pässe
zwischen
Gebirgsketten,
um sich langsam,
aber
sicher
durchzuschlängeln,
und
lässt
auf
nackten,
abgerundeten
Felsen
charakteristische
Rinnen
und
Furchen
zurück.
Die
Gletscher
scheinen
sich
heute
allgemein
zurückzuziehen. Das
Ausmass
dieser
Phänomens
kann
man
am
Rhone-Gletscher
ablesen
denn
das
berühmte
Hotel
von Gletsch
steht
Hunderte
von
Metern
talab
der
Stirnmoräne.
Und
doch
hat
man
auch
Wachstumsperioden
festgestellt
nach
besonders
kühlen
und
regenreichen Sommern,
insbesondere
zwischen
1920
und
1950.
Fast
überall
lässt
sich
in
den
Alpen
die
Obergrenze der
Quartärgletscher
zum
Zeitpunkt
ihrer
grössten
Ausdehnung
feststellen.
Sie
ziehen
sich
als
scharfe Trennlinien
hin
zwischen
den
hohen,
durch
Erosion
zerklüfteten
Gipfeln
und
den
von
den
Gletschern
in Jahrtausenden
rundbucklig
gemeisselten
Felsen. Im Sommer 2022 verloren die Schweizer Gletscher drei Kubikkilometer Eis. (Quelle: Walliser Boten, 29.09.2022, Seite 10). Durch das Schwinden der Gletscher tauchen zunehmend Gegenstände und auch menschliche Überreste aus dem Eis auf. Einzelne Gletscher sind schon ganz verschwunden..
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