Nufenenpass Nufenen Pso della Novena
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Passhöhe:
2478 m
Steigung: 11 %
Passlänge: 37 km zwischen Ulrichen (VS) und Airolo (TI)
Verbindung der Täler: Goms (VS) und Valle
Bedretto (TI)
Verbindung der Kantone oder Länder: Wallis (VS) und Tessin
(TI)
Fahrstrasse seit:
Zeittafel:
Entstehung
der Alpen
Strassenzustand
Nufenen
Fotogalerie Nufenenpass
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Dem Wasser widerstehet kein
Fels
Am Nufenenpass
Wo früher nur ein
Saumpfad verlief, führt heute eine Autostrasse vom Goms über
den Nufenenpass ins Bedrettotal. Etwas abseits der Passhöhe,
am stillen Stausee, wurde in einer Nahaufnahme die
Bodenoberfläche festgehalten. Die Bilder mögen zum nachdenken über den
steten sowohl durch
Menschenhand wie durch Naturgewalt bewirteten – Wandel im
Hochgebirge anregen.
Aus festem, hartem
Fels gefügt, ragen die Gipfel zum Himmel empor. Sie
mögen uns als Sinnbild
des ewig Beständigen erscheinen; doch selbst die stolzesten
Berge sind vergänglich wie alles in der Natur. Auch für sie
gilt der unerbittliche Ablauf von Werden ,
Sein und Vergehen. Allerdings ist ihnen
die Zeit nach andern Massstäben bemessen als der belebten Natur.
Unendlich langsam zwar, doch genauso unaufhaltsam vollzieht
sich ihr Zerfall, vermindert sich die Höhe ganzer Gebirge,
rundum sich zackige Grate, verflachen Pyramiden zu Hügeln.
Jeder derartige Vorgang
folgt dem Gesetz der landschaftlichen, Entwicklung
wonach alles, was im Erdinnern aufgewölbt wurde, wieder eingeebnet, jeder
Höhenunterschied, so gewaltig er auch sein mag, bis zu einer
bestimmten Gefällekurve ausgeglichen werden muss. In dieser
Gesetzmässigkeit entfaltet sich das Wirken des Wassers. Am
deutlichsten zeigt es sich natürlich in den Tälern; seine
Spuren sind aber auch dort
sichtbar, wo weder Bäche rauschen noch Gletscher
liegen. Kein Fels vermag dem Wasser zu widerstehen; es dringt
durch kleinste Ritzen und diese werden bei
nächtlichen Frost durch das sich dehnende Eis immer
stärker verbreitert, bis schliesslich ganze Blöcke losgelöst
werden. Von ihrem Eigengewicht beschleunigt, springen,
kollern oder rutschen diese scherbigen
Trümmern in die Tiefe und werden
dabei nach und nach zerkleinert. Der Spaltenfrost tastet sich
dem zerklüfteten Fels entlang,
greift in die Fugen zwischen den schiefrigen Platten. So
vollzieht sich in zahllosen Einzelvorgängen die Abtragung des
Hochgebirges.
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Nufenenpass
„Der jungen Rhone folgen wir bis Ulrichen im
Goms.
Dort biegen wir nach links ins Äginental; in dessen oberster
Stufe, am Saum des Griesgletschers, ist ein Stausee angelegt
worden und im Zusammenhang damit eine Strasse, von der ein
kurzes, 1969 eröffnetes Zweigstück zur Tessiner Grenze auf dem
Nufenenpass (2478 m) leitet. Dieser höchste befahrbare
Alpenübergang innerhalb des schweizerischen Territoriums
gewährt wundervollen Ausblick nordwärts auf die Berner Alpen
sowie gegen Südwesten auf den Griesgletscher und das
Blinnenhorn. Seit 1971 besteht auf dem Pass ein
Selbstbedienungsrestaurant…“ Ja, der jüngste Alpenübergang
unseres Landes ist geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie eine
aus rein technischen Bedürfnissen angelegte Strasse viele
Menschen, die sonst aus gesundheitlichen oder Altersgründen
kaum je in diese Gegend kämen, unvergessliche Erlebnisse
vermitteln kann.
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Ulrichen, alter Zoll- und Sustenort
Wahrscheinlich hat bereits vor Jahren mancher Fahrgast der
Furka-Oberalp-Bahn unweit der Station Ulrichen verdutzt zur
Kenntnis genommen, dass hier ein Zollhaus steht, das einzige
talauf, talab. So muss, zumindest in früheren Jahren, ein
ziemlich reger Grenzverkehr in Gang gewesen sein. Um 1903 hat
zwar F. G. Stebler in seiner Beschreibung „Das Goms und die
Gomser“ angegeben, die hier stationierten Zollbeamten „
machen schlechte Geschäfte, denn in einem Jahr betrugen die
Zolleinnahmen daselbst nur sieben Franken“. Das war zu jener
Zeit noch anders, als durchs Tal der Ägina lange
Saumtierkolonnen gegen Süden, namentlich über den Griespass
ins italienische Val d’Antigorio, schritten um ihre
Alpprodukte gegen Wein und notwendige Waren auszutauschen. Der
oberste Talabschnitt, das Val Formazza, hatten in früherer
Zeit völlig walliserische Gepräge. Und wer die alten
Siedlungsnamen Moraschg (heute unter einem Stausee
verschwunden), Kehrbächi, Fruttwald, Zumsteg, Alp Brunni oder
Alp Zumställi hört, merkt deutlich, dass einst die Besiedelung
vom Coms her erfolgte: Hier wuchs eine der ersten
ennetbirgischen Walserkolonien heran. – Indessen trennt sich
der Nufenen- vom alten Griespassweg im „Stockje“ über dem
Altstafel, steigt jäh empor und hat bei 2478m die Höhe
erreicht. Die neue Passstrasse aber biegt vom Altstafel gegen
Osten ab und nimmt den Steilhang in zehn Haarnadelkurven in
Angriff. Von der Zweitletzten leitet uns eine wenig
ansteigende Werkstrasse zum Gries-Stausee. Wie herrlich ist
von hier den Blick ins Tal hinab und gegen Nordwesten!
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Seltsames Val Bedretto
Schon dies ist eigentümlich: In diesem obersten Tessiner
Talabschnitt fliesst der Ticino fast parallel zum Rotten
drüben im Coms – nur in umgekehrter Richtung. Und hier wie
dort fahren wir durch ausgesprochene Trogtäler, die ihre
Gestalt weitgehend den Eiszeiten verdanken. Wer scharf zu
beobachten gelernt hat, dem fällt auf, dass über den
bewaldeten Hängen – auf etwa 1800 m – eigentliche
Trogschultern entstanden sind, über die sich die Alpen
ausdehnen. Die seitlich einmündenden Bäche jedoch haben in der
Taltiefe typische Schuttfächer ausgebreitet, auf denen die
Siedlungen sitzen. Dass die Lawinengefahr keineswegs völlig
gebannt ist, davon überzeugt uns nichts so eindrücklich wie
der Kirchturm von Villa: Bis unters Dach ist ihm bergseits ein
Schutzkeil vorgebaut. Wir kennen im ganzen schweizerischen
Bergland dazu keine Parallele. Und in Fontana drunten ist das
ganze Dorf durch eine Wehrmauer gegen den Wildbach
abgeschirmt, der nicht umsonst aus dem Val Ruinò kommt. Noch
weiss man im Tal, dass im Winter 1863 das Hauptdorf Bedretto
fast vollständig den Lawinen zum Opfer fiel. Da und dort sind
zwischen den Steinbauten typische „Gotthardhäuser“ erhalten
geblieben: Nur das Erdgeschoss und der bergseitige Küchenteil
sind gemauert, der Wohntrackt aber ist, wie drüben in
Urnerland, ein Blockbau. Dass die ländliche Kultur über die
Berge griff, erkennen wir auch an denen charakteristischen
Kornhisten (rascane) an denen die Garben aufgehängt werden,
weil die Körner auf dem Acker nicht ausreifen können.
Weitere Schweizer Alpenpässe
Fotogalerie 1
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