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Die Morgartenschlacht
ist im Zeichen der Entstehung der urschweizerischen Eidgenossenschaft und
der Auseinandersetzung zwischen grossen Adelshäusern, vorab dem Hause
Habsburg- Österreich und verschiedenen Grundherren, auf dem Gebiet der
späteren Schweiz zu sehen. Der Überfall der Schwyzer auf das unter
habsburgischen Schutz stehende Kloster Einsiedeln in der Dreikönigsnacht
1314 und ihre Parteinahme für König Ludwig den Bayern und gegen König
Friedrich den Schönen von Österreich nach der Doppelwahl vom Herbst 1314
haben zum Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzung beigetragen.
Das Land Schwyz wurde im Raum Arth, in Brunnen und auf der Altmatt durch Letzinen (Befestigungen) geschützt. Die Anstrengungen der Schwyzer waren
bedeutend genug, um eine unsichere Lage und lokale Kämpfe im Vorfeld der
Morgartenschlacht anzunehmen. Das Gelände am Morgarten selbst war stark
und brauchte vorerst nicht befestigt zu werden. Der Letziturm wurde nach
1315 errichtet. |
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Das habsburgische Heer versammelte sich in Zug und setzte sich am frühen
Morgen des 15. November 1315 gegen Ägeri und Sattel in Marsch. Das Ziel
der Operationen kann neben dem Talkessel von Schwyz auch das zwischen den
Schwyzern und Einsiedeln umstrittene Gebiet der Altmatt und Einsiedeln
selbst gewesen sein.
Die Schwyzer waren über die Route des österreichischen Heeres
unterrichtet; die Pfeilbotschaft eines *
Ritters von Hünenberg
*
oder die
Warnungen des den Schwyzern günstig gesinnten Grafen von Toggenburg
entbehren durchaus nicht historischer Plausibilität.
An den Abhängen der Finsternfluh und Figlenfluh und zu beiden Seiten des
Weges nach Schafstetten erwarteten rund 1500 Schwyzer und Verbündete die
3000 - 5000 Österreicher, davon vielleicht ein Drittel Berittene.
Der Hinterhaltskampf muss kurz und brutal gewesen sein. Mit grossen
Handsteinen und ihren Halbarten überraschten die Schwyzer die im engen
Gelände benachteiligten Ritter und liessen ihnen kaum Raum zur Gegenwehr.
Der Flucht der schwer dezimierten Ritterschar folgte wohl rasch jene des
noch weit hinten am Ägerisee aufmarschierenden Fussvolkes der
habsburgischen Landstädte und Ämter.
Nach der Schlacht beschlossen die Schwyzer laut der Chronik des Johannes
von Winterthur, an jenem Tage zum Dank für den von Gott erhaltenen Sieg
einen feierlichen Fest- und Feiertag für immer zu begehen. Der Krieg war
mit der Schlacht noch lange nicht vorbei. Erst 1318 wurde ein
Waffenstillstand geschlossen und in den Folgejahren mehrmals erneuert. Der
Sieg am Morgarten aber gab Anlass für den Bund von Brunnen vom 19.
Dezember 1315 und schmiedete die drei Länder am See enger zusammen. Die
Urschweizer Eidgenossenschaft war gefestigt und konnte ihr weiteres
Schicksal an die Hand nehmen. |
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Graf
Friedrich
von
Toggenburg
beschwor
die
Waldstätte,
sich
Herzog
Leopold
zu
unterwerfen.
Die
drei
Länder
sprachen
aber
einmütig:
"Kommt
er,
so
wird
er
uns
finden.
Wir
wollen
ihm
mit
Gottes
Hilfe
entgegen
stehen
und
uns
seiner
grossen
Macht
erwehren,
so
gut
wir
können". Sie
berichteten
ihre
Lage
König
Ludwig
und
ordneten
am
13.
November
1315
Wachen
an,
die
Tag
und
Nacht
die
Letzinen,
die
Schirmmauern
mit
Türmen
besorgten.
Herzog
Leopold
war
über
die
Antwort
der
Waldstätte
sehr
erzürnt
und
beschloss,
sie
von
drei
Seiten
her
anzugreifen.
Graf
Otto
von
Strassberg
sollte
über
den
Brünig
in
Obwalden
einfallen,
die
Leute
von
Luzern
mit
den
Rotenburgern
und
Willisauern
vom
Entlebuch
her
Unterwalden
bedrohen.
Herzog
Leopold
zog
mit
grosser
Macht
gegen
Zug,
von
wo
er
Miene
machte,
die
Schwyzer
bei
Arth
anzugreifen,
wo
diese
wirklich
ihre
Hauptmacht
bereitgestellt
hatten.
Rudolph
Reding,
ein
kluger
und
kriegserfahrener
Greis,
riet
aber
den
Schwyzern,
den
Morgarten
zu
besetzen.
Sein
Sohn
hatte
Margaretha
von
Hünenberg,
die
Tochter
eines
aargauischen
Edelmannes
zur
Frau.
deren
Bruder,
dem
die
Schwyzer
unlängst
Dienst
geleistet
hatten,
sich
bei
den
Truppen
des
Herzogs
Leopold
vor
Arth
befand.
Dieser
schoss
nun
einige
Pfeile
über
die
Letzi-Mauer
zu
den
Schwyzern
hinüber,
auf
deren
pergamentenen
Flügeln
er
edle
Worte
geschrieben
hatte:
"Hütet
euch
auf
St.
Othmars
Vorabend
(15.
November)
morgens
am
Morgarten".
Die
Pfeile
wurden
am
14.
November
gefunden.
Man
berichtete
schnell
nach
Uri
und
Unterwalden.
Von
Uri
kamen
400
Mann
bei
angebrochener
Nacht,
von
Unterwalden
nur
300
erst
gegen
Mitternacht,
weil
dort
eigene
Angriffe
abgewehrt
werden
mussten.
Von
Schwyz
stiessen
600
zu
ihnen.
Nun
ging
es
noch
in
der
Nacht
still
dem
Morgarten
zu.
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