Lukmanierpass Pso del Lucomagno
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Passhöhe:
1914 m
Steigung: 10 %
Passlänge: 61 km zwischen Disentis / Mustér (GR) und Biasca
(TI)
Verbindung der Täler: Val Medel (GR)
und Val Blénio (TI)
Verbindung der Kantone oder Länder: Graubünden (GR) und Tessin
(TI)
Fahrstrasse seit: 1877
Zeittafel:
Fotogalerie:
Entstehung
der Alpen
Strassenzustand
Lukmanier
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Lukmanier
Verbindet Graubünden mit dem Tessin. Die seit 1877
bestehende Fahrstrasse des Passes beginnt in Disentis/Mustér –
dessen Name sich von dem um 720 gegründeten Benediktinerkloster
herleitet -, durchquert Platta, Pardatsch und erreicht das Hospiz auf der
Passhöhe. Mit seinen 1916 Metern ist er einer der niedrigsten
Durchgänge der Schweizer Berge. Er bildet die Sprachgrenze: im
Norden wird Deutsch oder Romanisch und im Süden Italienisch
gesprochen. Die Strecke führt durch malerische Dörfer wie Acquacalda, Dongo,
Camperione, Olivone,
Torre, Acquarossa, Malvaglia und Biasca,
von wo es sich empfiehlt, die Gotthardroute oder jene der
Tessiner Sonne einzuschlagen.
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Naturgeschaffene Parks am
Lukmanier
Die Wasserscheide
auf dem Lukmanier
ist zugleich die Grenze zwischen Graubünden und dem Tessin. Sie trennen das
romanische vom italienischen Sprachgebiet. Man könnte sie also
auch als Kulturgrenze bezeichnen. Für die Pflanzenwelt indessen
stellt der Alpenübergang weniger einen Grenz- als vielmehr
einen Verbindungsraum dar, in dem sich Elemente der
Alpennordseite mit südlichen vermischt. Auf beiden Seiten ist
die Flora gleichermassen Zeuge einer vielfältigen Anpassung an
die erschwerten Daseinsmöglichkeiten.
Grösse, Farbe und
Gestalt der Pflanzen werden beeinflusst durch den unablässigen
Kampf gegen Naturgewalten aller Art, gegen Schnee und Eis, Sturm
und Steinschlag, aber auch gegen Kälte, Hitze uns Trockenheit.
Genauso treten auch der Gesteinsuntergrund und die geologischen
Unterschiede im Spiegel des Pflanzenkleides unverkennbar in
Erscheinung. Da gibt es eindeutige Anzeichen für Kalk, wie
beispielsweise das Blaugras (Selsleria
coerulea), das nur auf stark
karbonathaltigen Böden gedeihen kann. Ebenso kennt der
Botaniker Leitpflanzen für die kristallinen Gesteine. Gedeiht
die rostrote Alpenrose vorzugsweise auf kalkigem Grund, so
schätzt die behaarte Art eher silikathaltige Gesteine. Im
Gebiet von Olivone, wo die Bündner
Schiefer des Lukmaniergebietes in die
Tessiner Gneiszone übergehen, vermischen sich die beiden Arten.
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Die Lukmanierregion ist gekennzeichnet durch
bezaubernde Parklandschaften mit herrlichen Fichten und Föhren,
die auf Hängen und in
Mulden den dichten Rasenteppich mit seinen Blumenmustern beschatten.
Kämme und Felsenzinnen sind mit wetterfesten Arven besetzt.
Ihre von Winden aus Nord und Süd zerzausten Kronen heben sich
dunkel vom Himmel ab. Abgebrochene Äste und manchmal ganze
Baumleichen lassen ahnen, wie hier die Elemente wüten können.
Das Valle
Santa Maria, durch das die Lukmanierstrasse
südlich der Passhöhe dem Bleniotal
zustrebt, weißt einen der schönsten Arvenbestände der Schweiz
auf. Auch die Genügsame Birke findet ihren Platz. In die
lichten Räume zwischen Bäumen und Baumgruppen greift der alpine
Rasen, samtgrün in den Wochen nach der Schneeschmelze, fahl verbrannt, wenn der Sommer seinem Ende
entgegenneigt.
So bietet uns der Lukmanier im Bereich seiner Passhöhe alpine
Parklandschaften von reichster Pflanzenfülle.
Weitere Schweizer Alpenpässe
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