Julier Julierpass |
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Passhöhe: 2284 m
Steigung: 13 %
Passlänge: 43 km zwischen Tiefencastel
(GR) und Silvaplana (GR)
Verbindung der Täler: Oberhalbstein (GR) und Ober Engadin (GR)
Verbindung der Kantone oder Länder: Graubünden (GR) und
Graubünden (GR)
Fahrstrasse seit: 1826
Zeittafel:
Entstehung
der Alpen
Strassenzustand
Julierpass
Fotogalerie Julierpass
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Julier
Der Pass wurde bereits zur römischen Kaiserzeit angelegt, die
Fahrstrasse stammt von 1826. Von Tiefenkastel
führt die Strasse durch herrliche Wälder nach Bivio
und klettert auf 2284 Meter zur Passhöhe, auf der sich ein Hospiz
befindet. Dann der Abstieg ins Engadien, wo
man über Silvaplana die Endstation
Sankt Moritz erreicht. Alles in allem anderthalb Stunden
Autofahrt, wenn man in dem durch den Maler Giovanni Segantini berühmt gewordenen Savognin keinen Halt einlegt. In Burvag, Cunter, Tinizong, Rona, Mulegns und Marmorera
(mit seinem See) hellen sehr schöne Kirchen, die durch ihr Weiss leuchten, die Landschaft auf.
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Julierpass
Neben den
Tunnelpässen San Bernardino und Grosser
St. Bernhard ist der Julierpass der einzige der grossen
Nord-Süd-Handels- und
Verkehrswege, der im Winter offen gehalten wird. Schon
daraus mag man auf seine Bedeutung schliessen. Und dass seine
Wichtigkeit, wie diejenige der Lenzerheide als Teilstück dieses
Alpenübergangs, in die Zeit vor den Römern zurückreicht, dafür
haben wir Beweise: Auf den Hügeln Caschlins
über Cunter und Patnal
unweit des
Skizentrums Savognin in Oberhalbstein haben bereits
bronzezeitliche Siedler gehaust. Im Jahre 1786 wurde bei Burvagn einer der bedeutensten
Schatzfunde gemacht: Dem Boden wurden zwei ineinnandersteckende Kupferkessel entnommen, in
denen goldener und silbernen
Armschmuck nebst griechischen Münzen lag. So können
wir den
Geschichtsforschern glauben, wenn sie bereits für die Zeit vor
etwa 3500 Jahren einen regen Durchgangsverkehr über den damaligen
Julier- oder Septimerweg vermuten.
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Die römische Route
Man hat in
Fachkreisen lange darüber diskutiert, ob wohl der Julier- oder
der Septimerpass von den Römern
vorgezogen wurde .Noch heute stehen unweit der Julierpasshöhe zwei
Säulenstümpfe in Zylinderform, die als Überreste eines früheren
Passheiligtums gedeutet werden. Anderseits fanden sich hier wie
dort unter der Erdschicht
römische Münzen: Eine alte Sitte wollte es, dass man nach
glücklicher Erreichung der
Höhe den Göttern Münzen opferte, um sie sich auch weiterhin wohlgesinnt zu
erhalten. Allein im Jahre 1854 kamen bei den Juliersäulen an die
200 Geldstücke ans Tageslicht; ausserdem fand man bei
Grabungen in der Ruine des
früheren Hospizes auf dem Septimerpass
– es ist vermutlich das älteste in Graubünden – eine römische
Silbermünze aus der Zeit um 46 v. Chr. Dass beide Übergänge damals
benützt wurden, sagt dem
Sprachkundigen schon der Name des Dorfes Bivio,
das vom lateineischen „bivium“ (Zweiweg, Abzweigung) kommt.
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Passsicherungen
Kein
Julierpass-Fahrer, dem nicht rechts über Cunter
die mächtige Burgruine von Reams/Riom auffiele. Fontana, der „Held der Calvenschlacht“ (1499) als Verwalter. Bei Tinizong müssen gar drei Dorftürme gestanden
haben. Und oberhalb Mulegns’, des
deutschen „Mühlen“, ragt aus dem Lärchenhain noch immer die Feste
Splüdatsch als massiver Turm.
Schliesslich bleibt Marmels zu nennen,
die einst machtvolle Balmburg über dem
Stausee von Marmorera, die als eine der
frühstgenannten Bündner Festen bereits um 1160 in den Urkunden
erscheint. – Aber auch jenseits des Septimerpasses
sperrten Türme und umfassende Befestigungsanlagen den Zugang zu
den Alpenpässen. Vom Turm über Casaccia
im Bergell ist lediglich noch eine
Turmkante erhalten. Grossartig aber ist Castelmur
auf dem ungeschlachteten Felsklotz über Promontogno, einer Talsperre ähnlich der
Burg Misox durch deren Tore die Wege
zum Malojaübergang und zum Septimerpass
führten. Die in die Maira abstürzende
Felswand erlaubte keinen andern Zugang ins obere Bergell. Vom höchsten Punkt des naturgeschaffenen Riesenklotzes späht heute noch der Mächtige
quadratische Bergfried mit seinen nahezu drei Meter dicken Mauern
talauf, talab.
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Die erste fahrbare
Alpenstrasse
Der Name Castelmur hat sich der Nachwelt noch aus
einem besonderen Grund eingeprägt: Im Jahre 1387 vereinbarten der
Bischof von Chur als Landesherr des Oberhalbsteins und Ritter Jakob
von Castelmur, über den Berg „ainen weg ze machen
vnd ze buwen, also dasz
man mit wegen (Wagen) wol vnd sicher darüber fahren mag“. Inskünftig sollten die Kaufleute nicht mehr
wie bisher „sorg haben müssen lib vnd guot da ze verlieren“. So steht wörtlich in dem noch
erhaltenen Vertrag. Der Ausbau aber war bestimmt für die Strecke
zwischen Tinzen bis nach Plurs hinab, der reichen Stadt vor den Toren Chiavennas, die durch einen fürchterlichen
Bergsturz am 4. September 1618 fast vollständig verschüttet
wurde. Das unterste Stück dieser
früheren Alpenstrasse blieb noch erhalten: Wenn Sie von
der Posthaltestelle Rona zum alten
Dorf bei der Kirche
aufsteigen und über die Matten dem reichen Tannenwald zusteuern, gelangen
Sie auf der sachte sinkenden, meist menschenleeren Route zum
Wildbach aus dem Val d’Err hinab; knapp
vor der Brücke trifft der Weg des Ritters von Castelmur
die neuzeitliche Julierstrasse.
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Typisches Stufental
Es lässt
sich kaum ein ausgesprochenes Tal der abgetrennten Höhenstufen
denken als das der Julia (rom. Geliga). Von Tiefencastel geht’s durch die wilde
Engschlucht des Crap Ses in die weite Talmulde des
„Oberhalb-Steins“, das sich über Tinizong
abermals schluchtentief verengt. Darüber folgt der linsenförmige Talboden über Rona,
der einst ein aufgestautes Seebecken war. Unsere Strasse
arbeitete sich in Kurven zum mächtigen Erddamm von Marmorera
empor; der künstliche Stausee ist nichts anderes als der
Nachfolger eines später verlandetes Beckens, das durch Bergstürze
abgeriegelt wurde und auf dessen Grund Alt-Marmorera
lag.
Von ihm ist heute keine Spur mehr geblieben.
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Weitere Schweizer Alpenpässe
Fotogalerie 1
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