Der Eiger
ist mit 3970 Meter über Meer als der niedrigste Gipfel
des berühmten Dreigestirns Eiger, Mönch (4099 Meter) und Jungfrau
(4158 Meter) im Berner Oberland vorgestellt: «Auf seinem Gipfel berühren
sich die Gemeinden Lauterbrunnen und Grindelwald.» Der Eiger
bestehe aus Sedimentgestein (Kalk), einzig von Süden her stösst
kristallines Gestein bis zum nördlichen Eigerjoch vor. Pflanzen und
Tiere seien vorwiegend am Nordfuss des Eigers anzutreffen. Im Sommer
weide das Vieh der Grindelwalder Bauern an den Nordhängen des
Eigerfusses, in der «Boneren» würden Schafe den Sommer
verbringen. Verschiedentlich taucht der Eiger auch in der Sagenwelt
auf, heisst es im weiteren. Am bekanntesten sei die Geschichte vom
«Challigroosi», wie der Südwind beziehungsweise «Föhn» hier
umschrieben werde, «der als gefürchteter Sturmwind mit
verheerenden Böen zuweilen hinter dem Eiger hervorschiesst oder über
den Mittellegigrat herabfällt». An der Ostegg existiere überdies
ein markantes Felsentor, das «Martinsloch». Es sei der Sage nach
entstanden, als der Riese Martin mit Urkräften Eiger und Mettenberg
auseinanderschob, damit dem Gletscher einen besseren Durchgang
verschaffte und den Blick auf die imposante Fiescherwand eröffnete:
«Bei seinem Kraftakt hinterliess er am Mettenberg den Abdruck
seines Hinterteils, den Martinsdruck, und stiess mit seinem Stock
das besagte Martinsloch in den Eiger.»
Der Name des Eigers
werde urkundlich bereits im Jahr 1252 erwähnt: «Der Eiger ist
damit der erste Hochgipfel der Schweizer Alpen überhaupt, der
nachweisbar einen Namen trug.» Es gebe verschiedene Deutungen für
den Namen Eiger: Das Wort «Eiger» sei verwandt mit dem
lateinischen Ausdruck «acer» und dem griechischen «akros», was
«scharf» oder «spitz» heisse. Eine frühere Schreibweise «Heiger»
lasse die Überlegung zu, ob diese Bezeichnung nicht aus den
Mundartausdrücken «dr hej Ger» entstanden sein könnte: «Der Ger
war der Wurfspiess der Germanen, eine scharfe, spitze Waffe.» Von
Osten, von der Grossen Scheidegg her gesehen, erscheint der Eiger
einer Speerspitze durchaus ähnlich. Am Eiger befinden nach Angaben
des Fernsehens zwei Bergsteigerunterkünfte – beide im Besitz des
Bergführervereins Grindelwald: Die Mittellegihütte (3355 Meter über
Meer), erbaut im Jahr 1924, gestiftet durch den Japaner Yuko Maki,
und die Ostegghütte (etwa 2350 Meter über Meer), erbaut im Jahr
1998 als bleibende Erinnerung an das hundertjährige Bestehen des
Bergführervereins Grindelwald. Am Fusse der Nordwand stelle der «Eiger-Trail»
eine Attraktion für den Wanderer dar (Eigergletscher–Alpiglen).
Die Erstbesteigung
des Eigergipfels gelang laut SF-Online-Porträt den Grindelwalder
Bergführern Christian Almer und Peter Bohren zusammen mit ihrem
irischen Gast Charles Barrington am 11. August 1858, also während
dem «Goldenen Zeitalter des Bergsteigens», das 1865 mit der
Erstbesteigung des Matterhorns zu Ende ging. Die Erstdurchsteigung
der 1800 Meter hohen Eiger-Nordwand sei erst im Jahr 1938 gelungen:
«Am 21. Juli 1938 brachen zwei Deutsche und zwei Österreicher auf.
In der Wand schlossen sich die beiden Seilschaften zusammen und
hatten Erfolg: Am 24. Juli standen Anderl Heckmair, Heinrich Harrer,
Fritz Kasparek und Ludwig Vörg auf dem Gipfel.»
Rettungsaktionen in
der Eiger-Nordwand:
Die früheren
aufwendigen Rettungsaktionen mit Stahlseilgerät haben laut SF
online ab den siebziger Jahren weitgehend den Rettungen mit dem
Helikopter Platz gemacht. Seit dem Jahr 1935 seien in der
Eiger-Nordwand rund 50 Bergsteiger ums Leben gekommen.
Juli 1936:
Erfolgloser Rettungsversuch für den Deutschen Toni Kurz (ab Stollenausgang).
August 1957:
Erfolgreiche Rettungsaktion für den Italiener Claudio Corti (mit
Stahlseil ab Gipfel).
Juli 1959:
Bergung der Leiche des Italieners Stefano Longhi, der zwei Jahre
zuvor mit Corti in der Nordwand stecken geblieben war.
Januar 1970: Erste
Winterrettung eines Japaners aus den Ausstiegsrissen (mit Stahlseil
ab Gipfel, Personen- und Materialtransport mit dem Helikopter auf
den Gipfel).
September 1971:
Erste Direktrettung mit Helikopter aus der Eiger-Nordwand In der
Folge wurden Helikopterrettungen aus der Eiger-Nordwand fast zur
Selbstverständlichkeit – wenigstens aus der Sicht der Zuschauer
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