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Berninapass   Pso del Bernina

 

Berninapass
 

Passhöhe: 2328 m
Steigung: 12 %
Passlänge: 56 km zwischen Samedan (GR) und Tirano (Italien)
Verbindung der Täler: Val Bernina (GR)
Verbindung der Kantone oder Länder: Graubünden (GR) und Italien
Fahrstrasse seit: 1910
Zeittafel:

Entstehung der Alpen

Strassenzustand Bernina   Fotogalerie Bernina
 

Bernina
Von Samedan oder Celerina (sehenswerte Fresken) im Bündner Land führt die Strecke über 56 Kilometer ins italienische Tirano. Es ist mit den Perlen Pontresina und Poschiavo und seinen hohen Schneegipfeln – Piz Morteratsch, Piz Bernina, Bellavista – einer der schönsten Schweizer Alpenpässe. Auf der 2330 Meter hohen Passhöhe steht ein Hospiz. Von hier aus fliessen die Bäche in den Inn, die Donau und das Schwarze Meer oder die Adria. Die 1910 fertiggestellte Berninabahn folgt – mit Ausnahme von Weisssee und Pschiavo – der Strasse.
 

Zwischen Engadin und Veltlin
Am Berninapass
Vielfältig ist die Bündner Alpenwelt mit ihren Talschaften. Man überquert einen Pass und schon ist man von einer Landschaftskammer in eine andere gelangt, die wieder neue Eindrücke vermittelt und von unterschiedlicher Lebensart geprägt ist. Der Berninapass zum Beispiel führt von der hochgelegenen Mulde des Oberengadins ins Puschlav und weiter ins Rebland des Veltlins. Die Strasse beginnt in Pontresina und strebt durchs Val Bernina in die Höhe, vorbei an der Abzweigung nach dem Morteratschgletscher und an den Berninahäusern, von denen aus man zu Fuss oder per Seilbahn die Diavolezza erreicht. Dort oben entfaltet sich eines der schönsten Panoramen des Oberengadins, vom Piz Bernina und Piz Morderatsch zum Piz Chalchagn mit all ihren silberweissen Gletschern, den kolossalen Schneepyramiden und Eisobelisken. Unten im Tal öffnet sich zur linken Seite das Val dal Fain, das triftenreiche Heutal, das als botanische Fundgrube geschildert wird. Auf der Passhöhe liegen zwei kleine Seen. Der kleine Lej Nair, der schwarze See, sammelt sein dunkles Wasser in einer torfigen Mulde und schickt es dann durchs Val Bernina in den Inn. Der grösste See aber, der Lago Bianco, befindet  sich bereits auf der anderen Seite. Seine „Gletschermilch“, die er besonders von den vereisten Flanken des Piz Cambrera erhält, sucht sich den Weg nach Süden; ihr folgt die Bahn uns erreicht die Alp Grüm mit ihrem unbeschreiblichen Blick auf den Piz Palü. Die Strasse aber und mit ihr auch die Wanderwege, suchen den bequemeren Abstieg durchs Val Agonè, an den Sommerdörfern La Motta, La Rösa und Pisciadello vorbei. Dort öffnet sich das Val di Campo mit seinen herrlichen Weideflächen.in dessen Hintergrund blinken blaue Seen aus dunklen Arven- und Tannenwäldern, umsäumt von Blockschuttmassen. Lagh da Val Vilola und Lagh da Saoseo sind die grössten. Dieses Puschlaver Seitenthal ist von herbem Ernst geprägt. Es wiederspiegelt gewissermassen die Härte des Lebens in der Puschlaver natur. Sehr ausgedehnt und weit für den Viehbestand des Tales ist das Puschlaver Alpenweideareal. Daher ist seit Jahrhunderten schon Sömmerung von Fremdvieh üblich und auf gut gedüngten Wiesen wird mehr Heu produziert, als man selber braucht. Unterhalb Pisciadello wird der Blick in die Tiefe frei, auf die ovale Talmulde, in der der Lago di Poschiavo ruht. Im untersten Puschlav sind wir dann schon richtig im Süden. Da reifen Trauben, stehen Feigenbäume in den Hausgärten, finden wir an den Hängen Terrassenkulturen wie im Tessin. Ungemein eindrücklich ist so im Puschlav der Landschaftswandel auf recht kurzer Strecke, von der hochalpinen Gebirgswelt zu den südlichen Niederungen auf knapp fünfhundert Meter über Meer.

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