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Veliko Tarnovo zählt 75 000 Einwohner und gilt als eine der schönsten und malerischsten Stadt Bulgariens. Die mittelalterliche bulgarische Zarenstadt erhebt sich unerwartet faszinierend vor den Augen des erstmaligen Besuchers. Wie ein Amphitheater am Nordrücken des Balkan - Vorgebirges auf mehreren Hügeln gebettet, wird die hohe Schönheit von tief eingeschnittenen Mäandern des Flusses Jantra umrahmt.
"Ruhmreiche Zarenstadt", "zweitschönste nach Konstantinopel" und "drittschönste nach Rom", diese Attribute stammen von zeitgenössischen bulgarischen und byzantinischen Reisenden und Chronisten.
Veliko Tarnovo ist das Reiseziel Nummer Eins für Kunst- und Geschichtsinteressierte. Viele bekannte und weniger bekannte Maler legen heute noch Tausende Kilometer zurück, um die ungewöhnliche Harmonie von Baukunst und Landschaft selbst zu interpretieren. Die gesamte Stadt wirkt wie eine riesige Festung, Häuser und Fels scheinen zusammengewachsen zu sein. Gästen gefällt vor allem die malerische Lage des Ortes auf mehreren Terrassen. Veliko Tarnovo ist auch noch die Stadt der Maler und Kunsthandwerker und viele bulgarische Künstler und auch Studenten mieten sich vorübergehend in dieser lebhaften Stadt ein.
Die ältesten Zeugnisse wurden auf dem Trapesiza - Hügel im Nordosten der Stadt gefunden und stammen noch aus 3. Jh. v. Chr. Die Thraker, im 5. / 6. Jh. die Byzantiner und im 7. Jh. die Slawen haben dann die Grundsteine für die lange Geschichte Tarnovos gelegt. Die grosse Stunde schlug im Jahre 1185, als die Bojarenbrüder "Peter" und "Assen" mit ihrem Aufstand einen entscheidenden Sieg über die Byzantiner errangen und deren Vorherrschaft beseitigten. Damit wurde die erneute Anerkennung des Bulgarenreiches erzwungen und Tarnovo zur Metropole des Zweiten bulgarischen Staates. Ganze 206 Jahre ( 1187 - 1393 ) blühte die Zarenstadt und erreichte den höchsten Gipfel in der bulgarischen Kulturgeschichte. Drei Monate lang stürmten die Türken vergeblich die Festung. Am 17. Juli 1393 war durch Verrat das Schicksal der Stadt besiegelt. Die über Tarnovo herfallenden Türken ließen ihre ganze Wut über den heldenhaften Widerstand der Verteidiger aus. Sie legten die gesamte Stadt mit ihren Kirchen, Palästen und Klöstern in Schutt und Asche, viele der Bewohner mussten mit dem Leben bezahlen und es sollten Jahrhunderte vergehen, bis sich die Stadt von diesem Schlag wieder erholt hat. |
