Sozopol, wundervoll auf einer Halbinsel gelegen, gehört mit Nessebar zu den schönsten Orten am
Schwarzen Meer.
Die etwa 610 v. Chr. von Griechen aus Mielet kolonialisierte Siedlung lag ursprünglich auf einer Insel. Zu Ehren des Sonnengottes wurde sie "Apollonia" genannt und entwickelt sich langsam zu einem regen Handelszentrum, in dem Griechen und Thraker halbwegs friedlich miteinander auskamen und sich gemeinsam gegen die Angriffe einfallender Stämme wehrten. Erst im Jahr 72 v. Chr. eroberte der römische Feldherr Marcus Luculus die Stadt und zerstörte einen Grossteil davon. Das 13 m hohe Wahrzeichen der Stadt, eine Apollonstatue, sendete er nach Rom. Dennoch wurde während der römischen Periode über drei Jahrhunderte ein friedlicher Wiederaufbau der Stadt ermöglicht, bis einfallende slawische Stämme erneut Verwüstungen anrichteten. Es ist kein Wunder, dass die Stadtbevölkerung nach jedem kriegerischen Hin und Her ihre Heimat in "Sosopolis" ( Stadt der Geretteten ) umbenannten. Allerdings sollte trotz kultureller Blütezeit im Mittelalter unter byzantinischer und bulgarischer Herrschaft noch viel Optimismus erforderlich sein, um sich in der begehrten Handelsstadt sicher zu fühlen. Im 14. Jh. überfielen die Genuesen Sosopol, danach wurde sie von den Armeen des Amadeus von Savoyen ausgeplündert und schließlich auch noch von den Türken erobert.
Die Zeit des "osmanischen Jochs" vertrieben sich viele Einwohner mit Fischfang, erst im 19. Jh. besann man sich auf Ruhm und Nationalstolz: Mehr als 200 der typischen Häuser im Stil der nationalen Wiedergeburt entstanden, die allerdings während des Russisch - Türkischen Krieges fluchtartig verlassen wurden, um eventuelle Racheakte der Türken zu entgehen. So vergingen noch viele trostlose Jahrzehnte, bevor der Tourismus das verarmte Fischerstädtchen erneut in ein wundervolles und betriebsames Kulturzentrum verwandelte. |