Schweizer
Feste
und
Bräuche |
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Festlichkeiten
und
Traditionen
unseres
Landes
sind
tief
in
der
Geschichte
und
Mythologie
der
Westlichen,
ja
sogar
der
asiatischen
Welt
verwurzelt.
Überlieferungen
aus
heidnischer
Zeit
wurden
von
der
christlichen
Kirche
in
abgewandelter
Form
anerkannt
und
übernommen.
Die
Feiern
aus
der
Vorzeit
schützten
Menschen
vor
den
Anfechtungen
des
Jenseits
und
versöhnten
sie
mit
den
Urgewalten.
Die
Ritualen
Zeremonien
bildeten
eine
Art
„Schutzbündnis“
mit
der
Natur.
Das
Bewusstsein,
mit
der
Erde,
den
Gestirnen
und
den
Jahreszeiten
in
Einklang
zu
stehen,
begünstigte
und
förderte
die
Aktivität
der
Menschen,
das
wirtschaftliche
Gedeihen
und
knüpfte
die
sozialen
Bande
enger.
Vor
der
Gründung
der
Eidgenossenschaft
war
die
Schweiz
nacheinander
Tei
des
römischen,
des
weströmischen
und
des
Heiligen
Römischen
Reiches
Deutscher
Nationen
gewesen.
Mittelalterliche
Institutionen
wie
Landsgemeinde
bestehen
noch
heute
in
veränderten
Form
weiter.
Die
kriegerischen
Geistes
der
alten
Eidgenossen
wird
in
zahlreichen
farbenfrohen
und
besinnlich-heiteren
Gedenkfeiern
gedacht.Obwohl
die
Schweiz
auf
vielen
Gebieten
wegbereitend
und
fortschrittlich
ist,
bleibt
sie
ihrer
Vergangenheit
treu.
Ist
das
der
Grund,
warum
sie
immer
wieder
zu
sich
selbst
findet
und
Kraft
zu
Erneuerungen
schöpft?
Gonzague
de
Reynold
schrieb:
Die
Schweiz
hat
zwei
entscheidende
Züge
des
mittelalterlichen
Menschen
bewahrt,
entwickelt
und
modernisiert:
den
Partikularismus
und
den
Sinn
für
die
Allgemeinheit.
Beharrlichkeit
und
Fleiss,
Initiative
und
Geschäftstüchtigkeit
bildeten
die
Grundlage
zu
einem
wachsenden
Wohlstand,
der
sich
im
geselligen
Zunftleben,
in
Masken
und
fröhlichen
Umzügen
äusserte.
Sowohl
in
den
Städten
wie
auf
dem
Land
bleibende
Feste
und
traditionelle
Spiele
eng
mit
dem
gesellschaftlichen
Leben
verbunden.
Früher
waren
dies
vor
allem
religiöse
Feiern,
die
zum
Teil
auf
uralten,
animistischen
Vorstellungen
beruhen.
Heute
sind
der
Sinn
und
der
symbolische
Gehalt
bestimmter
Überlieferungen
verlorengegangen:
Wenn
es
jedoch
die
Schweiz
verstanden
hat,
ihre
Bräuche
und
Feste
in
Ehren
zu
halten,
dann
nur,
weil
sie
der
Bevölkerung
heute
wie
damals
am
Herzen
liegen.
Von
Genf
bis
Basel
überleben
Feste
und
Bräuche
nicht
nur
als
Überbleibsel
einer
fernen
Vergangenheit,
sondern,
als
greifbare
Wirklichkeit
waren,
pulsierenden
Leben:
heute
wie
damals
sind
sie
Ausdruck
schweizerischer
Eigenart. |
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"Greiflet",
Schwyz |
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Am
Abend
des
Dreikönigstags
feiert
Schwyz
die
„Greiflet“.
Mit
dröhnenden
„Treichlen“
und
Peitschenknall
zieht
eine
lärmende
Prozession
durch
das
stolze
Städtchen.
Wenn
sie
den
Brunnen
des
Hauptplatzes
umkreist
hat,
nimmt
sich
ein
humoristisches
Gericht
anschliessend
der
Schildbürgerstreiche
des
Jahres
an.
C’est
le
6
janvier,
la
fête
des
rois.
Schwyz
célèbre
le
« Greiflet ».
Un
cortège
de
jeunes
gens
en
blouses
blanche
traverse
les
rues
et
tourne
autour
de
la
fontaine
de
la
grand-place.
Les
« Treicheln »
8touches
résonant,
tendis
que
claquant
les
fouet
de
vaches.
Ensuite,
un
tribunal
humoristique
critique
les
péchés
sociaux
commis
durant
l’année.
On
the
evening
of
Twelfth
Night,
Schwyz
celebrates
the
,Greiflet’.
With
resounding ,Treichels’ and cracking whips, a noisy processions wends
its
way
through
the
proud
city.
When
it
has
circled
the
fountain
in
the
main
square,
a
crazy
court
then
considers
the
folly
of
the
year. |
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"Übesitz",
Meiringen |
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Am
letzten
Wochentagabend
vor
dem
31.
Dezember
beginnt
in
Meiringen
im
Berner
Oberland
die
lange
Nacht
des
„Übersitz“.
Zum
dumpfen
Klang
der
Trommeln bewegt
sich
ein
Zug
vermummter
„Treichler“
durch
die
Strassen.
Ihnen
voraus
schreitet
das
„Hutterfroueli“,
das
ihren
Mann
in
einem
Korb
auf
dem
Rücken
trägt.
Die
hüpfende
und
wippende
„Schnabelgeiss“,
eine
in
ein
weisses
Leintuch
gehüllte
Schreckgestalt,
gehört
zu
den
spukhaften
Erscheinungen
des
Jahresabschluss.
La
veille
du
32
décembre,
la
longue
nuit
de
l’ »Übersitz »
commence
à
Meiringen
(Oberland)
bernois.
au
son
des
tambours,
des
groupes
masqués
poursuivent
leur
ronde
jusqu’à
l’aube.
En
tête
s’avance
la
« Hutterfroueli »
(la
« vieille
de
la
cabane »)
qui
porte
son
mari
dans
un
panier.
La
« Schnabelgeiss «
(chèvre
à
bec »),
incarnée
par
un
homme
enveloppé
d’un
drap
blanc
qui
port
sur
un
bâton un énorme bec en bois, fait partie des étranges apparitions
de
la
Saint-Sylvestre.
On
the
last
weekday
evening
before
the
31
st
December,
the
long
night
of
the
‘Übersitz’
begins
at
Meiringen
in
the
Bernese
Oberland.
To
the
dull
beating
of
drums,
a
procession
of
masked
‘Treichlers’
(cow-bell
ringers)
passes
through
the
streets.
They
are
preceded
by
the
,Hutterfroueli’
carrying
her
husband
on
her
back
in
a
basket.
The
hopping
and
rocking
,Schabelgeiss’,
a
dreadful
figure
wrapped
in
white
cloth,
is
one
of
the
ghostly
apparitions
of
the
waning
year. |
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