„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, ist ein berühmtes Zitat von Hermann Hesse. So hat jeder Jahresanfang etwas Zauberhaftes, Bezauberndes, Befreiendes. Traurige Erlebnisse und Erfahrungen des vergangenen Jahres können getrost zurückgelassen werden: Das war letztes Jahr.
Das neue Jahr vermittelt die Hoffnung, was nicht gut war im alten Jahr, kann im neuen Jahr besser werden. Was uns im alten Jahr nicht gelungen ist, kann uns im neuen Jahr gelingen.
Am Horizont tauchen Hoffnungsstreifen auf, kreuz und quer. Gestatten wir dem neuen Jahr, uns positiv zu überraschen. Erlauben wir uns selbst, das Augenmerk mehr auf das Gute zu lenken.
Auszeit 2020 8. April 2020
In Erinnerungen schwelgen – statt reisen
Ostern steht vor der Tür. An Ostern zieht es viele Menschen nach Süden, doch dieses Jahr ist Verzicht angesagt. Stattdessen können wir uns zurückerinnern an frühere Reisen. Wo waren Sie schon einmal, an welchen Orten, in welchen Ländern? Was hat Sie nachhaltig beeindruckt? Mit welchen Menschen waren Sie da, welche Menschen haben Sie dort getroffen?
Ich sass einmal am Ufer des Potomacs, des Flusses, der durch Washington DC fliesst. In der ansonsten recht lauten Stadt war das ein besonderer Moment der Ruhe und Beschaulichkeit. In diesen Tagen rufe ich mir diese Bilder wieder ins Gedächtnis und geniesse sie nochmals.
4. April 2020
Abstand halten – Nähe anders
Wir sollen Abstand halten voneinander, es sei denn, wir leben unter einem Dach miteinander und sind gesund. Viele Menschen, die uns wichtig sind, können wir im Moment nicht treffen. Körperliche Nähe sagt nicht immer etwas über innere Nähe aus. Der physische Abstand kann anregen, anders Kontakt aufzunehmen und Nähe aufzubauen, brieflich, telefonisch, mit SMS, per Email, WhatsApp oder Skype … oder ganz einfach mit einem stillen, guten Gedanken.
29. März 2020
Schatz entdecken zu Hause
Für viele von uns gilt die Empfehlung, zu Hause zu bleiben.
Die Frühjahrssonne weckt die Lebensgeister und lockt uns nach draussen, in die Natur, in die Gesellschaft von Freunden oder Verwandten. Dieser Versuchung müssen wir nun widerstehen, müssen aber zu Hause nicht versauern.
Wir können unser zu Hause neu entdecken und vielleicht so manchen vergessenen, versunkenen Schatz.
Sie können überlegen: "Welche Schätze habe ich zu Hause, die ich heben könnte?"
Solche Schätze könnten sein:
Bücher und Zeitschriften, die wir längst lesen wollten,
Werk-, Bastel-, Strick- oder Häkelarbeiten, die bereits begonnen, aber nicht beendet wurden,
Fotos und Briefe von «früher», die positive Erinnerungen wecken,
Musikstücke, die unsere Stimmung heben,
Musikinstrumente, die in der Ecke verstauben und wieder gespielt werden möchten,
Haustiere, die uns stets treu Gesellschaft leisten,
Koch- oder Backrezepte, die ausprobiert werden können,
Sammlungen, die wir angelegt haben und nun intensiver anschauen können,
Puzzles, die gekauft wurden und noch darauf warten, zusammengesetzt zu werden …
Auszeit zu Hause:
Sich einfach einmal auf den eigenen Stamm- oder Lieblingsplatz setzen und wahrnehmen:
"Was sehe ich?
Was höre ich?
Was rieche ich?"
Plötzlich fallen Dinge, Geräusche, Gerüche auf, die bisher kaum oder nie wahrgenommen wurden.
Vielleicht kann so Dankbarkeit wachsen für das Leben, das Dasein an sich.